Stummfilmwoche
STUMMFILMWOCHE REGENSBURG!
Bereits zum 42. Mal startet am 13. August 2024 wieder die Regensburger Stummfilmwoche. Für alle, die noch analoge Filmerlebnisse und laufende Projektoren schätzen ein absolutes Muss!
Seit 1982 gibt es die Regensburger Stummfilmwoche, die ein Projekt des Arbeitskreises Film Regensburg e.V. ist. Das älteste Stummfilmfestival Deutschlands ist ein ganz besonderes Erlebnis, denn es gibt hier nicht nur Filme, sondern Livemusik, mit der die Filme atmosphärisch untermalt werden. Diese „Filmkonzerte“ versetzen das Publikum in eine vergangene Zeit und beleben die alten und in Vergessenheit geratenen Filme zugleich völlig neu. Die Musik passt sich jedes Mal aufs Neue an den jeweiligen Film an.
Traditionell zeigen die Macherinnen und Macher der Regensburger Stummfilmwoche ein Programm, in dem bekannte Meisterwerke des frühen Kinos mit unbekannten Filmperlen kombiniert sind.
Die Vorstellungen finden bei schönem Wetter im schönen Arkadenhof des Thon-Dittmer-Palais statt, bei schlechtem wird in den Leeren Beutel ausgewichen. Drei der sechs Vorstellungen sind dieses Jahr Werke, die noch nie auf der Stummfilmwoche zu sehen waren. Zum Auftakt am 13. August gibt es gleich das erfolgreichste Duo der Filmgeschichte zu sehen: Laurel & Hardy.
Gleich zum Auftakt am 13. August gibt es ein Feuerwerk mit vier Kurzfilmen des erfolgreichsten Duos der Filmgeschichte, Laurel & Hardy. Als Gespann gibt es sie seit 1927, einer der Filme ist noch ein frühes Solo von Stan. Ihr atemberaubendes Timing ist legendär – genau wie das des Regensburger Multiinstrumentalisten Bertl Wenzl. Ein Meilenstein des Horrorkinos ist Das Cabinet des Dr. Caligari, bekannt auch für seine gemalten verzerrten Kulissen. Der Schausteller Caligari mit seinem schlafenden Medium Cesare ist am 14. August bei der Stummfilmwoche zu erleben, gestaltet von Rainer J. Hofmann mit Piano und Electronics. Pianist Vsevolod Pozdejev wird uns mit Tabu am 15. August in die Südsee mitnehmen. Das Melodram von F.W. Murnau gibt uns fast dokumentarische Einblicke. Die Zivilisation dringt vor, die alten Bräuche sind noch stark und die Liebe eines jungen Paares ist durch ein Tabu gefährdet.
Eine Wiederentdeckung ist das kürzlich restaurierte Melo Großstadtschmetterling, die Geschichte der chinesischen Tänzerin Mah, die als „Prinzessin Butterfly“ Paris verzaubert und trotzdem von der Gesellschaft ausgeschlossen ist. Das Aljoscha-Zimmermann-Ensemble (Piano und Violine) bringt dieses Schmankerl am 16. August erstmals zu uns nach Regensburg. Ebenfalls frisch rekonstruiert, damit nach langer Zeit wieder verfügbar und gleich auf die Stummfilmwoche geholt ist der Horrorklassiker Der Mann, der lacht. Das schreckliche Grinsen von Gwynplaine kennt quasi jede:r – als „Joker“ in den Batman-Filmen ist es Teil der Pop-Kultur. Zur Ikone wurde die Fratze durch die intensive Darstellung von Conrad Veidt. Martin Rohrmeier am Piano gibt der tragischen Geschichte ein Gesicht (17. August). Diese Vorstellung findet statt in Kooperation mit Wicked Vision – sie haben kürzlich die deutsche Fassung mit großem Aufwand in ungekürzter Form wiederherstellen können, so dass sie nun wieder gezeigt werden kann. Den Abschluss am 18. August markiert Der letzte Mann. Trotz seines Titels ist dieser Film eine Pioniertat – Kameramann Karl Freund befreit seinen Kasten vom Stativ, er „entfesselt“ die Kamera und folgt dem Chefportier eines Nobelhotels durch seine Tage, begleitet vom Aljoscha-Zimmermann-Ensemble.
Das Programm 13. bis 18. August 2024:
Dienstag, 13. August 2024 Laurel & Hardy: Kurzfilme
4 Filme, USA 1925-1929, deutsche Zwischentitel, DVD & HD
Live-Musik: Bertl Wenzl (Multiinstrumentalist)
Stan Laurel & Oliver Hardy: sie sind das erfolgreichste Duo der Filmgeschichte. Anfangs noch separat unterwegs – wir zeigen im Programm einen „Solo-“Film von Stan – und Teil einer zusammengewürfelten Comedy-Truppe, hat ein Regisseur 1927 die Chemie zwischen ihnen erkannt… Ihre Kurzfilme hatten nur einen Aufhänger, die restliche Handlung ergab sich während des Drehs aus der Dynamik der Figuren heraus. Das Timing war exakt geplant – und funktioniert noch heute!
Mittwoch, 14. August 2024 Das Cabinet des Dr. Caligari
Robert Wiene, D 1919, deutsche Zwischentitel, 35mm
Live-Musik: Rainer J. Hofmann (Piano + Electronics)
… ist ein Meilenstein des Horrorkinos. Regisseur Wiene setzt seine Figuren in eine expressionistische Welt: Dr. Caligari und sein Medium Cesare, einen Schlafenden, den er auf Jahrmärkten ausstellt. Die beiden stehen offenbar mit Morden im Ort in Zusammenhang. Wie „Der Kinematograph“ 1920 schreibt: „Die Welt malt sich anders im Hirn eines Wahnsinnigen“ – so sind alle Kulissen verzerrt, mit grobem Pinsel skizziert und tragen „den Charakter der Unwirklichkeit“ (S. König).
Donnerstag, 15. August 2024 Tabu
Friedrich Wilhelm Murnau, USA 1931, deutsche Zwischentitel, 35mm
Live-Musik: Vsevolod Pozdejev (Piano)
… ist der letzte Film von F.W. Murnau, gedreht ohne Studiozwänge auf Tahiti und Bora-Bora. Die ruhigen Naturaufnahmen und einheimischen Laiendarsteller:innen machen das Melo fast zu einem Dokumentarfilm. Ins Südseeparadies dringt bereits die Zivilisation vor, doch die alten Bräuche sind noch stark. Ein Mädchen ist zur Priesterin bestimmt und tabu. Trotz dieses Banns entspinnt sich eine Liebe zwischen ihr und einem jungen Fischer.
Freitag, 16. August 2024 Großstadtschmetterling. Ballade einer Liebe
Richard Eichberg, D/GB 1929, deutsche Zwischentitel, BluRay
Live-Musik: Aljoscha-Zimmermann-Ensemble: Sabrina Zimmermann (Violine) • Mark Pogolski (Piano)
Die chinesische Tänzerin Mah verzaubert als „Prinzessin Butterfly“ Paris mit ihrer exotischen Schönheit, wird aber gerade wegen ihres Aussehens von der Gesellschaft gefangen und gleichzeitig ausgegrenzt. Eichbergs Film besticht nicht nur durch seine ergreifende Aktualität, sondern auch durch virtuose Momente, in denen sich die Kamera die Freiheit zu nehmen scheint, die Mah verwehrt bleibt.
Samstag, 17. August 2024 Der Mann, der lacht
Paul Leni, USA 1928, deutsche Zwischentitel, frisch rekonstruierte deutsche, Fassung BluRay
Live-Musik: Martin Rohrmeier (Piano)
Das schreckliche Grinsen von Gwynplaine kennt quasi jede:r – als „Joker“ in den Batman-Filmen als Teil der Pop-Kultur. Zur Ikone wurde die Fratze durch die intensive Darstellung, die Conrad Veidt in dieser Verfilmung des Romans von Victor Hugo gelingt – er ist die erwachsene Version des Buben, der im 17. Jahrhundert aus Rache an seinem Vater grausam mit dem Messer entstellt wird. == in Kooperation mit Wicked Vision ==
Sonntag, 18. August Der letzte Mann
Friedrich Wilhelm Murnau, D 1924, keine Zwischentitel, 35mm
Live-Musik: Aljoscha-Zimmermann-Ensemble: Sabrina Zimmermann (Violine) • Mark Pogolski (Piano)
Murnau hat neben „Nosferatu“ noch weitere bahnbrechende Filme geschaffen. Hier sitzt jede Einstellung, jede Szene treibt die Handlung voran, er braucht keine Zwischentitel. Sein Werk markiert den Beginn einer neuen filmischen Ästhetik: Der Kameramann befreit seinen Kasten vom Stativ, die „entfesselte Kamera“. Sie fängt den schweren, aber beweglichen Emil Jannings als Chefportier durch die Drehtüren im Nobelhotel ein, begleitet seinen Absturz zum Toilettenmann, fliegt ihm über den Hinterhof in sein Zuhause nach.
Das frühe Kino lebt! 40 Jahre Stummfilmwoche in Regensburg. Eine Dokumentation
Ort: Säulenhalle des Thon-Dittmer-Palais, Eintritt frei, Film läuft in Dauerschleife
D 2021/2022, Gabrielle Pinkert, ca. 45 Minuten, jeden Abend 19.00 bis 20.30 Uhr
Beginn jeweils 20.30 Uhr / Einlass 19.30 Uhr
Karten unter www.stummfilmwoche.de
Kartenvorverkauf: über www.stummfilmwoche.de oder an der Kasse Filmgalerie im Leeren Beutel (zu Vorführungszeiten, ohne VVK-Gebühr).
14 Euro regulär, 12 Euro ermäßigt.
Bei schönem Wetter noch sehr viele Karten an der Abendkasse.
Ort: Arkadenhof des Thon-Dittmer-Palais (Haidplatz 8), bei Regen im Leeren Beutel (Bertoldstraße 9)
(unbezahlte Werbung wegen Namensnennungen)
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