Stadtzeit – Zeitstadt
DAS KUNSTPROJEKT STADTZEIT – ZEITSTADT!
Ein Kunst Rundgang.
Sind Euch beim Spaziergang durch die Altstadt schon mal die bunten Tafeln an manchen Gebäuden aufgefallen? Und habt Ihr Euch auch schon gefragt, welche Bedeutung diese Tafeln wohl haben könnten? Kommt mit uns auf einen kleinen Kunst Rundgang.
Bei besagten Tafeln handelt es sich um ein Regensburger Kunstprojekt, das 1995 unter dem Namen „Stadtzeit – Zeitstadt“ zum Jubiläum „750 Jahre Reichsfreiheit der Stadt Regensburg“ von der Malerin und Grafikerin Maria Maier verwirklicht wurde. Die Schilder weisen auf die Baugeschichte der Stadt hin und bilden den Grundriss ausgewählter Gebäude und Orte in Form von Piktogrammen ab. Die Grundrisse werden jeweils aus der Vogelperspektive betrachtet.
Eine Entdeckungsreise durch vergangene Zeiten.
Insgesamt findet man 76 Tafeln in der Innenstadt, die folgende zehn Themengebiete umfassen: Kirchen, Patrizierhäuser, Palais, Tore, Museen, Neubauten, Plätze, Parkanlagen sowie das Alte und das Neue Rathaus.
Auf jeder Tafel wird rechterhand der Grundriss des Orts, an dem man gerade steht dargestellt. Auf der linken Seite der Tafel findet man dann alle Grundrisse der jeweiligen Gruppe. Steht man zum Beispiel vor dem Emmeramer Tor, so ist einmal dessen Grundriss abgebildet und auf der zweiten Tafel links sieht man alle vier Stadttore, nämlich das Emmeramer-, Brück-, Jakobs- und das Ostentor.
Die meisten Darstellungen zeigen übrigens neun Grundrisse, so wie unten auf dem Foto. Es gibt aber weitere Ausnahmen: die beiden Rathäuser sind mit Einzeltafeln hervorgehoben und aufgrund der Vielzahl an Kirchen in Regensburg sind bei den entsprechenden Tafeln sogar 16 Gotteshäuser abgebildet (Alte Kapelle, Dom St. Peter, Dominikanerkirche, Dreieinigkeitskirche, Herz Jesu, Karmelitenkirche, Neupfarrkirche, Niedermünsterkirche, St. Ägid, St. Emmeram, St. Jakob, St. Johann, St. Kassian, St. Leonhard, St. Oswald, St. Ulrich).
Ein roter Faden durch gebaute Geschichte.
In ihrer Arbeit setzt sich die Künstlerin Maria Maier mit den Veränderungen der Stadt Regensburg in Raum und Zeit auseinander, sie geht ihr sozusagen „auf den Grund“. Die Grundrisse von Regensburger Gebäuden, Plätzen und Parkanlagen hat die Künstlerin Maria Maier im Quadratraster in Beziehung gesetzt und Gemeinsamkeiten durch die Jahrhunderte hinweg in Farben symbolisiert.
Denn auch die Farben haben eine Bedeutung: Die Patrizierhäuser stehen blau auf orangefarbenem Grund und weisen so auf Ferne und Handel hin. Die Rot-Grün-Kombination bei den Parkanlagen hat für die Künstlerin Maria Maier eine kritische Komponente: sie bezieht Rot als Bedrohung für das Grün durch die Umweltbelastungen mit ein.
Ursprünglich wurde das Projekt 1995 übrigens mit einer Siebdruckedition im Kunstforum Ostdeutsche Galerie präsentiert, bevor die 76 wetterfesten Kunsstafeln überall in der Altstadt installiert wurden. Das Kunstprojekt war von Anfang an zweigleisig geplant: in der Installation in der Altstadt und in einer Siebdruckedition. Das Mappenwerk besteht aus 10 farbigen Siebdrucken mit seriell angeordneten Grundrissen.
In Stein gespeicherte Zeit.
In ihrer Projektbeschreibung formuliert Maria Maier ihre künstlerische Idee wie folgt: „Die Verwendung von Grundrissen soll metaphorisch darauf hindeuten, dass die Auseinandersetzung sich nicht mit einer oberflächlichen Wahrnehmung der Stadt Regensburg begnügen will, sondern ihr ‚auf den Grund gehen‘ möchte“.
Wer von Euch nun der Stadt Regensburg ebenfalls etwas mehr auf den Grund gehen möchte, dem sei ein Stadtrundgang auf den Spuren dieses Kunstprojekts wärmstens ans Herz gelegt. Zusätzlich zu den Kunsttafeln findet man an vielen der historischen Gebäude und Orte Info-Tafeln, auf denen der Hintergrund und die Geschichte erklärt wir. Man muss ja nicht gleich alle 76 Tafeln auf einmal besuchen. Fangt doch mit der Gruppe der Patrizierhäuser an. Dann die Parks, die Tore usw.
Wir finden dieses Kunstprojekt im öffentlichen Raum jedenfalls sehr spannend und können diese Entdeckungsreise nur empfehlen!
Hier eine Übersicht für Euch:
Altes Rathaus (schwarz-rot)
Kirchen (blau-gelb): Alte Kapelle, Dom St. Peter, Dominikanerkirche, Dreieinigkeitskirche, Herz Jesu, Karmelitenkirche, Neupfarrkirche, Niedermünsterkirche, St. Ägid, St. Emmeram, St. Jakob, St. Johann, St. Kassian, St. Leonhard, St. Oswald, St. Ulrich
Patrizierhäuser (blau-orange): Runtingerhaus, Gravenreuther-Haus, Goliathhaus, Arch, Zanthaus, Heuport, Kastenmayerhaus, Goldenes Kreuz, Neue Waag
Palais (orange-grün): Löschenkohlpalais, Lauser-Villa, Dahlberg-Residenz, Erbprinzen-Palais, Dörnberg-Palais, Rosenwirtsgarten, Präsidial-Gebäude, Würtembergisches Palais, Regierungsgebäude
Tore (rot-blau): Emmeramer Tor, Brücktor, Jakobstor, Ostentor
Museen (rot-gelb): Naturkundemuseum, Städtische Galerie Leerer Beutel, Ostdeutsche Galerie, Kepler Gedächtnishaus, Fürstliche Museen Thurn und Taxis, Reichstagsmuseum, Museum der Stadt Regensburg am Dachauplatz, Domschatz-Museum, Diözesan-Museum Obermünster
Neubauten (blau-gelb): Haus an der Eisernen Brücke, Hotelanlage Friedensstraße, HUK-Coburg, Bahnpost, Arbeitsamt, Castra-Regina-Center, Bürohaus Zitzelsberger, Hypo-Bank, Wohn- und Geschäftshaus Alfons-Auer-Straße
Plätze (rot-blau-gelb): Arnulfsplatz, Haidplatz, Alter Kornmarkt, Emmeramsplatz, Domplatz, Neupfarrplatz, Bismarckplatz, Dachauplatz, Ägidienplatz
Parkanlagen (grün-rot): Herzogspark, Fürst-Anselm-Allee, Villapark, Ostenallee, Schlosspark, Dörnbergpark, Stadtpark, Bahnhofs-Anlagen, Prebrunnallee
Neues Rathaus (rot-schwarz)
Alle Gebäude und Orte inlusive Stadtplan findet Ihr hier:
Broschüre Stadtzeit-Zeitstadt
Viel Spaß beim Entdecken!
Über die Künstlerin:
Maria Maier, geb. 1954 in Amberg, studierte u. a. Kunsterziehung und Kunstgeschichte. Nach mehreren Jahren Lehrtätigkeit und zahlreichen Studienreisen mit Arbeitsaufenthalten in Südostasien, Mittelamerika und Afrika, ist sie seit 1992 freischaffende Künstlerin. Sie lebt und arbeitet in Köfering und Regensburg. Die Künstlerin hat in den vergangenen Jahren große Aufmerksamkeit im öffentlichen Raum, durch bedeutende Sammlungsankäufe und umfangreiche Werkpräsentationen erhalten. In ihrer langjährigen Ausstellungstätigkeit kann sie zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in Museen, Kunstvereinen und Galerien im In- und Ausland vorweisen. Ihre letzten Stationen waren New York, Paris, Moskau und Wien. Ihre Werke befinden sich in vielen bedeutenden Sammlungen und auch im öffentlichen Raum. 2005 erhielt sie das Stipendium Virginia Center for the Creative Arts, USA und 2011 das Stipendium Tyrone Guthrie Center, Irland.
www.maria-maier.com
Bis zum nächsten Mal, wenn wir wieder auf Entdeckungsreise durch Regensburg und Umgebung gehen.
(unbezahlte Werbung wegen Namensnennungen)
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