Prag
BESUCH IN PRAG!
Wann wart Ihr das letzte Mal in Prag? Obwohl die „Goldene Stadt“ nur 2,5 Stunden mit dem Auto entfernt ist, kenne ich einige Regensburger, die zuletzt vor vielen Jahren oder überhaupt noch nicht dort waren. Dabei liegt keine europäische Hauptstadt näher!
Regensburg und Prag haben ein paar Gemeinsamkeiten: beide sind wunderschöne Städte, beide sind UNESCO Weltkulturerbe, beide haben viele Türme und als Wahrzeichen eine berühmte Brücke aus dem Mittelalter. Die Karlsbrücke zählt zu den ältesten Steinbrücken Europas, aber noch älter ist unsere Steinerne Brücke in Regensburg: die Karlsbrücke wurde nach ihrem Vorbild erbaut. Ha! Über die Bauherren ist zwar wenig bekannt, aber offenbar waren sie große Fans unserer Regensburger Brücke.
Die Ähnlichkeit ist unverkennbar, überzeugt Euch am Besten selbst! Ich war bei meinem letzten Besuch wieder total begeistert.
Hier die 11 RegensburgNow Tipps für Prag!
1. Klassische Sehenswürdigkeiten anschauen
Zu den bekanntesten fünf Sehenswürdigkeiten zählen, wie oben bereits erwähnt, die Karlsbrücke, die Prager Burg, welche als größte Burganlage der Welt im Guinness Buch der Rekorde steht, der Veitsdom, das Prager Rathaus mit der Rathausuhr und der Wenzelsplatz. Auch für Besucher, die schon öfter in Prag waren lohnen diese Sehenswürdigkeiten immer wieder. Freilich ist man dort allerdings nur sehr früh am Morgen alleine, denn Prag hat über 7 Mio. Besucher pro Jahr.
Für alle, die schon einmal über die Karlsbrücke gelaufen sind und das Spektakel an der astronomischen Uhr zur vollen Stunde bereits gesehen haben, hier die Nummern 2-10:
2. Hradschin
Das historische Viertel auf dem Burgberg von Prag hat mehr zu bieten als nur die Burg und den Veitsdom. Neben dem schönen Platz befindet sich dort z.B. das imposante Palais Schwarzenberg. Eine gute Möglichkeit, dem Trubel rund um die Burg zumindest für eine kurze Zeit zu entfliehen, bietet übrigens der Hirschgraben (Jeleni Prikop). Dieser idyllische Park verläuft nördlich der Burg und ist nur einen Katzensprung von Goldener Gasse und Co. entfernt. Touristen verirren sich hier nur selten hin. Die Goldene Gasse ist – je nach Jahreszeit – ab 16.00 bzw. 17.00 Uhr kostenlos zugänglich.
3. Lucerna-Passage
In einer Nebenstraße des Wenzelplatzes liegt die Lucerna-Passage. Ein Kleinod. Prag hat mehrere Passagen, aber besonders in dieser fühlt man sich ein bisschen wie in eine frühere Zeit versetzt. Im Inneren der Passage befindet sich neben Musik-Clubs, Geschäften und Cafes auch das 1907 eröffnete Lucerna-Kino, das zu den ältesten Kinos Europas zählt.
Die Passage liegt zwischen Vodičkova (Wassergasse) und Štěpánská (Stephansgasse) im Lucerna Gebäude. Bekannt ist auch die Wenzel-Statue des Künstlers David Černý, der uns später nochmal begegnen wird. Die hängende Statue ist eine ironische Adaption der Reiterstatue vom Wenzelsplatz.
4. Jugendstil bewundern
Viele Jugendstil-Elemente findet man schon in der Lucerna-Passage. Die Jugendstil-Architektur, die um 1900 praktisch die ganze westliche Zivilisation ergriffen hat, prägte auch das Bild Prags. Zu den bedeutendsten Gebäuden gehört das Gemeindehaus, das Versicherungshaus in der Spálená Straße, der heutige Sitz des Goethe Instituts am Masaryk Quai, der Hauptbahnhof mit dem Fanta Kaffeehaus oder die Brücke „Čechův most“.
Mein Favorit: das Café Imperial (Na Poříčí 1072/15).
5. Kaffeehäuser besuchen
Prag hat eine Vielzahl an berühmten und schönen Cafés. Das Café Imperial nannte ich gerade. Wunderschön sind auch
– das Café Savoy (Vítězná 5)
– das Café Slavia (Smetanovo nábř. 1012/2) gegenüber vom Národní Nationaltheater
– und das Café Louvre (Národní 22)
6. Museen
Meine Favoriten sind das NGP (Nationlal Galerie / Národní galerie Praha), insbesondere der Salm Palast und der Palais Schwarzenberg am Hradschiner Platz / Burgplatz. Außerdem das:
– Mucha-Museum im Barockbau des Palais Kaunitz in der Panská 7. Es ist dem Jugendstilkünstler Alfons Mucha gewidmet
– DOX, Zentrum für zeitgenössische Kunst (Poupětova 1)
Toll ist das Kampa Museum, auf der Kampa-Insel / Kleinseite (U Sovových mlýnů 2). Die ehemalige Mühle wurde zu einem Museum für moderne Kunst umgebaut ohne den Charakter des Gebäudes wesentlich zu ändern. Zu dem Museum gehört ein Café mit einem schönen Freisitz an der Moldau.
7. Kubismus in Prag
Ja, es gibt einen tschechischen Kubismus. Zu sehen ist dieser Kunststil beim Haus zur Schwarzen Mutter Gottes am Obstmarkt (Ovocný trh). Das ursprünglich als Kaufhaus geplante Gebäude ist ein kubistisches Prachtstück und beherbergt eine Dauerausstellung. Im ersten Stock befindet sich das historisch erste und einzige kubistische Café weltweit: das Grand Café Orient. Ein paar Schritte weiter befindet sich übrigens eine weitere Prager Sehenswürdigkeit, der Pulverturm.
8. Der jüdische Friedhof
Kein Geheimtipp, klar. Wem der alte jüdische Freidhof zu voll und zu teuer sein sollte, der kann beim Guckloch an der Straße 17. Iistopadu (nahe dem Rudolfinum) einen kostenlosen Blick auf den alten Jüdischen Friedhof mit seinen hunderten Grabsteinen werfen.
9. Die beste Aussicht genießen
Die Aussicht von der Prager Burg ist schon nicht schlecht, aber noch besser ist sie beim Letná Park. Dort ist auch das Metronom und ein Biergarten mit Aussicht. Der Letná Park befindet sich fußläufig östlich der Burg.
10. Die Kunstobjekte von David Černý anschauen
David Černý ist ein tschechischer Bildhauer, der mit seiner Kunst immer wieder für Aufsehen sorgt. Seine Skulpturen finden sich über die gesamte Stadt verteilt. Mein Favorit:
„Metalmorphosis“. 42 bewegliche Ebenen der elf Meter hohen Skulptur formen das Gesicht des bekannten tschechischen Schriftstellers Franz Kafka. Diese 39 Tonnen schwere Büste steht seit November 2014 neben dem neuen Einkaufszentrum Quadrio, direkt über der Metrostation Národní.
Geschmackssache sind die „Miminka“ (=Babys): Die Baby-Skulpturen befinden sich im Park des Kampa Museums, auf der schönen Moldau Insel Kampa, die entlang der Kleinseite und unterhalb der Karlsbrücke verläuft. Einige der Babys krabbeln auch den Prager Fernsehturm empor. Die Statue „Horse“ tauchte schon bei Punkt 3 auf: kopfüber hängt diese Pferdeskulptur unter einer Kuppel der Lucerna-Passage, der heilige Wenzel sitzt bäuchlings auf dem leblosen Pferd. Es handelt sich um eine Parodie auf das berühmte Monument des heiligen Wenzel auf dem Wenzelsplatz.
Weitere Skulpturen sind:
– Man Hanging Out (Über den Gassen der Altstadt hängender Sigmund Freud (Ecke Husova/Betlémské nám.)
– In Utero (Frauenskulptur an der Ecke Kozí/Masna in der Altstadt)
– Piss“ (beim Kafka-Museum)
– Brown Nosers“ (im Garten der Galerie Futura )
– Fast Tuned Skull“, ein riesiger roter Schädel auf dem Dach des Dox Contemporary Art Museum in Prag 7. David Černý hat in Prag übrigens eine eigene non-profit Kunstgalerie, die „MeetFactory“ (Ke Sklárně 3213/15, 150 00 Praha 5).
11. Auf den Markt gehen
Ich finde einen Marktbesuch in einer anderen Stadt immer ganz spannend. In Prag gibt es samstags den Bauernmarkt Náplavka (Farmářské trhy na Náplavce) am Ufer Náplavka, etwa 20 Gehminuten von der Altstadt entfernt. Es ist ein schöner Spaziergang, vorbei am tanzenden Haus an der Uferpromenade entlang. Auf dem Weg gibt es immer wieder Cafés in den Luken am Ufer der Moldau oder auf Booten. Am Markt selbst gibt es neben regionalem Obst und Gemüse auch nach alter Tradition hergestelltes Brot, Wein, Honig und natürlich auch kleine Imbissbuden zur Stärkung.
Extra-Tipp: die Tram Nr. 22 fährt durch das historische Prag und bietet Aussichten auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
Mit dem Zug fährt man vom Hauptbahnhof Regensburg übrigens 4 Stunden in die tschechische Hauptstadt.
Ihr seht, Prag ist nicht weit weg und es lohnt sich wirklich mal wieder einen Abstecher ins Nachbarland zu machen.
Viel Spaß in Prag, Eure Annette
(unbezahlte Werbung wegen Namensnennungen)
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