Gato-M
INTERVIEW MIT DEM STREETART KÜNSTLER GATO-M!
Gato-M ist Künstler und zwar Streetart Künstler. Wenn man durch die Regensburger Altstadt geht begegnet einem immer mal wieder ein Werk von Gato-M: das Baby mit dem Kleeblatt, ein Mädchen, ein Junge mit einem Koffer, Einstein. Nicht selten sind die Botschaften von Gato-M politisch.
Seit ungefähr drei Jahren fotografiere ich seine Streetart. Manchmal, wenn ich morgens durch die Altstadt schlendere, entdecke ich ein neues Werk von ihm, das über Nacht auftauchte.
Aktuell zeigt das spanische Film- und Kulturfestival cinEScultura im Café Lila (Rote-Hahnen-Gasse 2) ab dem 13. Oktober 2020 Arbeiten von Gato-M.
Die Ausstellung läuft bis Ende Dezember 2020.
Wie sein berühmter Kollege Banksy arbeitet Gato-M natürlich verdeckt und bleibt anonym. Ich habe ihn trotzdem 2019 persönlich getroffen und ihm ein paar Fragen stellen dürfen.
EIN PAAR FRAGEN AN: GATO-M!
Lieber Gato-M,
Wie lange lebst Du schon in Regensburg und was hat Dich hierher geführt?
Seit ca. 5 Jahren. Die Liebe hat mich hierher verschlagen…
Was waren Deine bisherigen Lebensstationen?
Ich komme ursprünglich aus Madrid und war viel in Spanien unterwegs. Valencia, Castellón, Barcelona, Alicante… und Málaga. Dann Deutschland, zuerst Nürnberg, was mir nicht so gefiel und letztlich Regensburg.
Kunst habe ich aber in Spanien nur in Madrid und später in Málaga gemacht. Und in Deutschland dann zuerst in Nürnberg und jetzt in Regensburg.
Woher kommt Dein Künstlername?
Die Madrilenen werden im Volksmund „Gato“ genannt, Katzen. Da ich aus Madrid stamme also der Name ‚Gato‘. Woher das mit den Katzen kommt weiß ich allerdings nicht. In Madrid habe ich als Jugendlicher in den 90ern mit Streetart angefangen, ich war in der Graffitiszene. Der Bindestrich deutet die Wegrichtung an, mein Weg hat mich glücklicherweise nach Málaga gebracht, wo ich nach 16 Jahren Pause wieder mit der Kunst angefangen habe. Das M steht also für Málaga. In Málaga ist die Kunstszene damals richtig gewachsen. Dort habe ich meinen Stil entwickelt.
Was magst Du besonders an Regensburg?
Todo. Alles, die Leute…Bis jetzt habe ich nur positive Erfahrungen gemacht und komme mit den Leuten gut ins Gespräch. Die Stadt hat was. Abgesehen davon, dass es eine schöne Stadt ist, sind die Leute echt nett. Obwohl ich die Sprache nicht so gut beherrsche komme ich gut in Kontakt. Madrid, Málaga und Regensburg sind meine Herzensstädte.
Was gefällt Dir nicht so gut an Regensburg?
Eigentlich nur das Wetter, ich bin eben spanisches Wetter gewohnt. Sonst mag ich eigentlich alles – ich kann keinen Fehler finden und fühle mich allgemein sehr wohl hier. Das Miteinander stimmt.
Du machst keine Graffitis, sondern beklebst die Wände. Gibt es einen Namen für diese Kunstform? Ist das Stencil?
Nein, Stencil ist eine Bezeichnung für Graffiti oder Street-Art, die mit Hilfe von Schablonen angebracht werden. Meine Kunstform heißt „Cartelleria“ auf spanisch. Stencil (Schablonenkunst) habe ich früher gemacht.
Meine heutige Kunst ist quasi tapeziert. Ich male alles zuhause per Hand, rolle die Bilder ein und klebe sie dann schnell auf die Wände. Jedes Bild ist ein Einzelstück, auch wenn sich Motive wiederholen. Am Anfang habe ich mich mit den Materalien, welcher Klebstoff auf welche Wand muss, noch nicht so ausgekannt. Inzwischen halten die Bilder gut. Ohne die Wand zu beschädigen. Wenn an einem Bild mal was kaputt ist ersetze ich es oft (Gato-M holt eine Tüte und zeigt mir Ersatzstücke für ein Kunstwerk).
Drei Charaktereigenschaften mit denen Du Dich spontan beschreiben würdest:
Liebend, nobel, ich bin Kunstliebhaber. Kreativ.
Was inspiriert Dich?
Alles was Tag für Tag so passiert. Politik, alles mögliche.
Was ist Dein Lieblingsort oder Lieblingsplatz in oder um Regensburg?
Ich bin gerne an der Donau.
Du lebst die Kunst. Mit welchem Künstler würdest Du gerne mal einen Tag tauschen?
Ganz klar: Blek le Rat. (Anmerkung von uns: Blek le Rat ist ein französischer Streetartkünstler). Blek le Rat ist der Pionier der Stencil-Kunst, lange bevor Banksy bekannt wurde.
In Porto, ebenfalls eine UNESCO Welterbestadt, gehört Streetart zum Stadtbild, Streetartkünstler dürfen in der Altstadt z.B. Stromkästen gestalten. In Regensburg wird eher die Nase gerümpft. Was wünschst Du Dir für die Regensburger Streetartszene?
Ich habe schon einige Ideen, am liebsten würde ich in Regensburg eine Bewegung starten und mich mit anderen Künstlern zusammen tun um „verwahrloste / verlassene“ Wände aufzuwerten. Unterstützung hätte ich auch von bekannten spanischen Streetart Künstlern. Ideen habe ich wie gesagt viele.
Die Regensburg-Frage: Knackersemmel oder Prinzess-Pralinen? Ich hoffe Du kennst eins davon…
Weder noch. Ich esse kein Fleisch. Mit Prinzessinen, also der Aristokratie, habe ich es nicht so. Und ich mag Bier lieber als Pralinen.
Vielen Dank für das tolle Interview an Gato-M und an seine liebe Freundin, die beim übersetzen geholfen hat.
Das war ein ganz besonderes Treffen für mich, das mich wirklich berührt hat. Nichtzuletzt weil Gato mich am Ende unseres Interviews mit einem Geschenk überrascht hat: das Baby mit dem Kleeblatt auf einer 50×50 cm Leinwand.
Ich liebe es! Solltet Ihr also eine „verlassene“ Wand haben: Gato-M ist auf Instagram zu finden @gatom.artist oder hier www.gato-m.jimdo.com
Vielleicht gibt es ja irgendwann sogar Stadtführungen auf den Spuren von Gato-M.
Ich bin jedenfalls ein großer Fan!
Viel Erfolg lieber Gato! Wir sehen uns.
(unbezahlte Werbung wegen Namensnennungen)
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