Gruselige Orte
UNHEIMLICHE ORTE IN REGENSBURG UND UMGEBUNG!
Zufällig entdeckten wir kürzlich das Buch „Von Hexen, Geistern und Verbrechern“. Das traf sich gut, denn eigentlich wollten wir anlässlich Halloween ohnehin einen Artikel zu den gruseligsten Orten in Regensburg schreiben. Stattdessen haben wir einfach die beiden Experten interviewt: die Autorin Julia Kathrin Knoll und der Fotograf Christian Greller beschreiben in ihrem Buch einen Rundgang zu den unheimlichsten Orten in Regensburg und Umgebung.
Dom St. Peter Regensburg (Foto: Christian Greller)
Die dunkle Seite Regensburgs…
Julia Kathrin Knoll entführt den Leser in ihrem Buch in die Welt der Sagen, Spukgeschichten und düsteren Legenden. In so manch mittelalterlichem Gemäuer sollen Geister und Dämonen hausen… Ein kurzer Einblick in historische Kriminalfälle rundet das Grusel-Erlebnis ab. Eindrücklich illustriert werden die Texte durch die Fotos von Christian Greller, von dem auch alle Bilder in diesem Artikel sind.
Wir haben der Autorin Julia Kathrin Knoll und dem Fotografen Christian Greller ein paar Fragen gestellt:
RegensburgNow.de: Regensburg ist ja eher für seine schönen Häuser als für Gruselgeschichten bekannt. Wie kam es zu der Idee ein Buch über unheimliche Orte in und um Regensburg zu veröffentlichen?
Julia Kathrin Knoll: Tatsächlich war es bei der Arbeit am Buch eine gewisse Herausforderung zu vermitteln, dass ein so malerischer Ort wie z.B. der Haidplatz unheimlich sein soll. Dass dort mal eine Hinrichtungsstätte war, sieht man dem Platz ja nicht mehr an. Persönlich fand ich Regensburg aber immer schon besonders faszinierend, weil die Stadt zwei Seiten hat. Das wunderbar mediterrane Flair im Sommer, aber eben auch die herbstlichen Nebelschwaden und dunklen Gassen. Da mich Sagen, Mythen und Legenden schon als Kind fasziniert haben, war ich dann natürlich gleich dabei, als im Verlag die Idee aufkam, ein Buch über unheimliche Orte in Regensburg zu schreiben.
Christian Greller: Regensburg ist eine wunderschöne Stadt. Für mich eigentlich der schönste Flecken auf diesem Erdball. Aber wie jede alte Stadt hat auch Regensburg seine Legenden und Sagen, aber auch seine realen Verbrechen und gruseligen Begebenheiten. Seit Jahren bin ich immer wieder mal in Regensburg und Umgebung unterwegs, um diese besondere gruselige Stimmung mit meiner Kamera einzufangen. Als ich vom Verlag dann gefragt wurde, ob ich Bilder zu einem neuen Buch von Julia Knoll mit dem Thema „Unheimliches Regensburg“ beitragen will, habe ich sofort zugesagt, zumal der Gietl-Verlag und ich schon länger ein gemeinsames Buchprojekt geplant hatten.
Der Titel Ihres Buches lautet „Von Hexen, Geistern und Verbrechern“. Können Sie uns als kleinen Vorgeschmack zu dem Buch ein gruseliges Beispiel nennen?
Julia Kathrin Knoll: Einer meiner Lieblingsorte im Buch ist das Schloss Weichs. Es liegt recht idyllisch an der Donau und sieht von außen eigentlich nicht gruselig aus. In den alten Mauern soll aber der finstere Ritter Heinrich von Guttenstein umgehen, der im 16. Jahrhundert von seinem Bruder ermordet wurde. Man kann im Schloss heute Ferienwohnungen mieten, und einige der Gäste haben dabei wohl schon übernatürliche Begegnungen gehabt.
Christian Greller: Besonders unheimlich finde ich die Geschichte der „Klogmuada“ von Pentling. Eine schauderhafte Gestalt, die früher zu Mitternacht durch die Straßen des Örtchens gewandelt sein soll. Erst als man in den 1970er Jahren vor der Pentlinger Kapelle bei Straßenbauarbeiten ein Skelett gefunden hat, hörte der Spuk auf.
Welcher Ort in oder Regensburg ist für Sie am unheimlichsten?
Julia Kathrin Knoll: Definitiv die Fragstatt im Alten Rathaus. Über sie gibt es zwar keine Geistergeschichten, aber was Menschen anderen Menschen antun können, ist für mich immer noch das Erschreckendste von allem. Und der bedrückenden Atmosphäre dort kann sich, denke ich, kaum jemand entziehen.
Christian Greller: Da kann ich mich fast nicht entscheiden, aber ich denke, dass ich mich am meisten beim Fotografieren in der Historischen Fragstatt im Alten Rathaus gegruselt habe. Auch rund um das verwunschene Schloss Pürkelgut herrscht eine sehr unheimliche Atmosphäre. Schade, dass man es immer mehr verfallen lässt.
Das Buch passt gerade zu Halloween. Sind Sie eigentlich Halloween-Fans?
Julia Kathrin Knoll: Unbedingt! Halloween hat bei uns ja einen schlechten Ruf, weil es angeblich aus den USA übernommen wurde. Eigentlich geht das Fest aber auf die Kelten zurück. Ich liebe die keltische Sagenwelt ganz besonders und freue mich deshalb immer sehr auf Halloween.
Christian Greller: Oh ja! Ich lese sehr viel Horrorrliteratur, vor allem die klassischen Schauergeschichten von Edgar Allan Poe oder H. P. Lovecraft, besitze eine große Horrorfilmsammlung und freue mich deshalb jedes Jahr wie ein kleines Kind auf Halloween. Überhaupt liebe ich, im Gegensatz zum Sommer, den Herbst und die dunkle Jahreszeit.
In Ihrem Buch kommen nicht nur schauerliche Sagen und furchterregende Legenden vor, sondern auch reale Kriminalfälle. Welcher Kriminalfall hat Sie besonders gefesselt?
Julia Kathrin Knoll: Besonders faszinierend fand ich den Fall des Regensburger Metzgers Friedrich Lößel, der sich im 18. Jahrhundert zugetragen hat. Lößel hatte in einer Karfreitagsnacht einen Alptraum, in dem er seinen Vetter ermordete. Am Tag darauf betrank er sich fürchterlich, geriet mit seinem Vetter in Streit und erschlug ihn. Der Traum hatte sich also erfüllt. Lößel wurde für seine Tat enthauptet, und der Fall erregte damals in Regensburg wohl sehr großes Aufsehen.
Vielen Dank für das Interview!
Das Buch „Von Hexen, Geistern und Verbrechern“. kostet 17,90€ und ist im
MZ Buchverlag (Battenberg Gietl Verlag) erschienen.
(unbezahlte Werbung wegen Namensnennungen)
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