Buchtipps 2024
BUCHTIPPS!
Wir haben hier schon mal über den wunderbaren Bücherpodcast „Seitenloge“ berichtet (hier geht’s zum Artikel → Podcasts).
„Seitenloge“ wird von der Regensburgerin Katja Neugirg betrieben, die dort über ihre große Leidenschaft berichtet: Bücher! Katja ist selbst gelernte Buchhändlerin, war viele Jahre in London für deutsche Verlage tätig und hat inzwischen eine eigene Agentur für Vertrieb und Marketing für Verlage. Und eben einen Bücher-Podcast. Wir haben sie dieses Jahr mal wieder getroffen und uns über Bücher unterhalten.
Hier sind die „Seitenloge“ Tipps für tolle Buchgeschenke:
Weihnachten steht vor der Tür. Alle Jahre wieder nehme ich mir vor, rechtzeitig mit der Auswahl der Geschenke zu beginnen, um die Adventszeit mit all seinen schönen Facetten in vollen Zügen genießen zu können. Und alle Jahre wieder verfalle ich dann doch in Panik, wenn die Zeit wieder dahin rast und Heiligabend unaufhaltsam näher rückt. Dies ist der beste Zeitpunkt für einen ausgiebigen Streifzug durch eine Buchhandlung: mit ein wenig Zeit, Muße und guter Beratung durch die Buchhändlerin oder den Buchhändler Ihres Vertrauens lassen sich dort jede Menge passender Geschenke finden, über die sich – so wage ich zu behaupten – die meisten Leute mehr freuen als die x-te Schachtel Pralinen oder den x-ten Geschenkgutschein für einen Onlineshop. Apropos Onlineshop: mit dem Einkauf in einer der vielen Buchhandlungen, die Regensburg zu bieten hat, tun Sie gleich noch etwas Gutes. Sie unterstützen den regionalen Handel und tragen dazu bei, dass die Vielfalt der schönen Geschäfte in der Innenstadt erhalten bleibt. Und an Weihnachten tut man ja bekanntlich Gutes…
Ein Roman, der sich guten Gewissens verschenken lässt, auch wenn man den Lesegeschmack der oder des Beschenkten nicht hundertprozentig kennt, ist „Der Gärtner von Wimbledon“ von Jane Crilly. Erzählt wird die Geschichte von Henry, der sich 50 Jahre lang um die berühmten Rasenflächen der Tennisplätze in Wimbledon gekümmert hat. 1938 ist Henry 14 Jahre alt. Nach dem frühen Tod der Mutter findet sein Vater eine Anstellung als Gärtner bei einer wohlhabenden Familie. Sie ziehen auf das Anwesen, und Henry freundet sich mit Rose, der Tochter der Familie, an. Die beiden Teenager trennen Welten, und doch führt sie das Leben zusammen. Aus Freundschaft wird Liebe, bis der Krieg sie trennt. Henry fasst einen Entschluss: er wird der Gärtner von Wimbledon – und bleibt es fünfzig Jahre lang. Immer in der Hoffnung, dass auch Rose eines Tages zurückkehren wird … Eine anrührende, spannend erzählte Liebesgeschichte; beim Lesen geht einem einfach das Herz auf…. Auch optisch besticht das Buch durch das hübsche Cover und das etwas kleinere Format. Ein Geschenkbuch im besten Sinne!
Erschienen im Kampa Verlag, 22€
Besonders gerne gelesen habe ich in diesem Jahr den Roman „Der Bademeister ohne Himmel“. Erzählt wird die Geschichte eines demenzkranken alten Herrn namens Hubert. Er wird zuhause von einer polnischen Pflegerin betreut; rührend um sein Seelenheil bemüht ist ein 15jähriges Mädchen, das im selben Haus wohnt und selbst seelische Probleme hat. Sie hat eine sehr unkonventionelle Art, mit der Demenz des alten Herrn umzugehen. Hubert hat sein Leben lang als Bademeister in einem Freibad gearbeitet. Und so nimmt sie zum Beispiel Geräusche im Schwimmbad auf, um sie zuhause in seinem Wohnzimmer abzuspielen. Beim Lesen musste ich oftmals herzhaft lachen und manchmal hatte ich auch einen Kloß im Hals. Ein sehr berührendes Buch, das lange nachhallt.
Erschienen bei Rowohlt Kindler, 23€
Wer einen dicken Schmöker für den anstehenden Winterurlaub sucht, findet vielleicht Gefallen an dem englischen Roman mit dem Titel „Scheue Wesen“ von Clare Chambers. Das Buch ist schon rein optisch eine Augenweide: eine sehr filigran gezeichnete Blaumeise ziert das Cover. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit, die sich in England in den 60er Jahren zugetragen hat. Die Protagonistin des Buches ist eine junge Frau namens Helen, die in einer modernen psychiatrischen Klinik als Kunsttherapeutin arbeitet. Ihre Methoden sind – für die 60er Jahre -unkonventionell, Helen ist emanzipiert und unabhängig. Sie beginnt eine Affäre mit dem attraktiven Psychiater Gil, der ihr Kollege ist und Frau und Kinder hat. Dass er seine Familie nicht verlassen will, macht ihr anfangs nicht aus. Eines Tages wird ein junger Mann namens William in die Klinik eingewiesen. Wie sich herausstellt, hat er das Haus seiner alten Tante seit Jahren nicht verlassen, er spricht nicht und ist körperlich verwahrlost. Niemand schenkt ihm große Beachtung, aber Helen entdeckt sein künstlerisches Talent und versucht, Licht ins Dunkel seiner Vergangenheit zu bringen. Nach und nach beginnt Helen, auch ihr eigenes Leben zu hinterfragen. Das Buch bietet auf über 500 Seiten eine spannende, detail- und ereignisreiche Geschichte für gemütliche Winterabende – unbedingt empfehlenswert!
Erschienen im Eisele Verlag, 26€
Spätestens, seit ich vor ein paar Jahren den Roman „Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ als Hörbuch gehört habe, bin ich ein großer Fan des Schauspielers und Autors Joachim Meyerhoff. Er ist ein großartiger Erzähler mit sehr feinem Gespür für die komischen und tragischen Situationen des zwischenmenschlichen Zusammenlebens. Das Buch hat er selbst eingelesen, er erzählt, wie er – zu seiner eigenen Überraschung – an der Schauspielschule in München angenommen wird und in die opulente Villa seiner Großeltern einzieht. Der Kontrast zwischen seiner Ausbildung zum Schauspieler tagsüber und den abendlichen Ritualen mit seinen sehr eigenen Großeltern könnte größer nicht sein, und so muss man beim Zuhören lachen, nur, um sich im nächsten Moment Tränen der Rührung aus den Augen zu wischen.
Deshalb freue ich mich auf die Lektüre seines neuen Buches, das soeben erschienen und gleich auf der Spiegel Bestsellerliste gelandet ist. Der Titel lautet: „Man kann auch in die Höhe fallen“. Darin beschreibt Joachim Meyerhoff, wie sein Leben mit Mitte 50 aus den Fugen gerät: er hat einen Schlaganfall und beschließt, von Wien nach Berlin zu ziehen, um dort ein neues Leben anzufangen. Doch die neue Stadt tut ihm gar nicht gut, sie macht ihn nervös und ruhelos, und so zieht er zu seiner Mitte achtzigjährigen Mutter aufs Land, um dort an einem Roman zu arbeiten. Nach und nach gelingt es ihm, sich an den Tagesablauf seiner Mutter zu gewöhnen, und er findet heraus aus seinem Hamsterrad und kommt zur Ruhe. Den Bewertungen nach zu urteilen ist es ihm erneut gelungen, durch seinen einzigartigen Erzählstil Witz und Tragik meisterhaft zu verbinden. Ein Buch für Jung und Alt gleichermaßen!
Erschienen bei Kiepenheuer & Witsch, 26€
Liebe Katja, vielen Dank für den Gastartikel und die schönen Tipps!
Hier geht es zu Katjas „Seitenloge“
♥ Liebe Leser, viel Spaß beim Entdecken und bitte kauft beim lokalen Buchhandel ♥
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