HERBST-TRÄUME UND TOUREN!

Die heißen Sommertage sind vorbei. Endlich – wird da so mancher stöhnen und aufatmen! Aber ein bisserl schad ist es natürlich schon, wenn die Tage wieder kürzer und die Nächte kühl werden. Bevor aber der Herbst mit seinen bunten Farben die Landschaft übermalt, bleibt uns noch der Altweibersommer. Auch wenn man es gerne so herleitet, der Begriff kommt nicht etwa von alten Weibern. Das Wort Alt kommt daher, dass es der letzte Teil des Sommers ist, das Wort Weiber leitet sich vom Weiben, dem Weben ab. Damit sind die in dieser Jahreszeit typischen fliegenden Fäden und Weben der Spinnen gemeint.

Bei den Meteorologen bezeichnet man damit ganz nüchtern eine Singularität, eine Phase gleichmäßiger Witterung im Herbst, oft Ende September und Oktober, die durch ein stabiles Hochdruckgebiet und ein warmes Ausklingen des Sommers gekennzeichnet ist.

Wie dem auch sei – es kündet vom Ende der Sommerzeit. Daher sollte man sich mit dem Radl, dem Roller, Motorrad oder auch per Pedes unbedingt noch einmal aufmachen, um unser schönes Umland und die originellen Plätze und Winkel mit ihren kulinarischen Genüssen zu entdecken. Wir haben ein paar Tipps – für Euch zusammengetragen:

Schnell noch einmal nach Nepal

Nur 25 Minuten vom Dom entfernt

Der Nepal-Tempel in Wiesent ist vielen Regensburgern längst zum “Immer wieder gerne” Ausflugsziel geworden. Wer es immer noch nicht – oder in diesem Jahr noch nicht wieder – in diesen Himalaya Park geschafft hat, der sollte es schnell noch angehen. Denn die Tore schließen sich bereits am 13. Oktober 2024 und dann heißt es, lange warten bis der Frühling kommt und der Pavillon wieder in der Sonne strahlt und die bunten Tibet-Fähnchen den Besuchern schon von weitem zu winken.

Nepal Himalaya Park – Martiniplatte – 93109 Wiesent

Oder nach Korea

Knapp 20 km von der Altstadt entfernt

Nicht weit davon entfernt gibt es aber auch weniger exotisches dafür umso urigeres Lokal: der Koreawirt im malerischen Otterbachtal. Woher die Waldgaststätte bzw. sein Betreiber seinen ungewöhnlichen Namen hat, darüber gibt es viele Spekulationen. Der Besitzer des landwirtschaftlichen Betriebs mit Waldschänke, Franz König, hört auf den Brückl-König” genauso wie auf den Titel „Korea Wirt“. Erster Name erklärt sich daraus, dass die Einsiedelei von jeher schon Bruckhäusl genannt wurde. Warum daraus aber der Korea Wirt wurde, kann auch Franz König nicht wirklich erklären. Es gibt aber ein Gerücht, das sich hartnäckig hält und das wir in unseren Wandertipps ums Otterbachtal verraten.

Waldgaststätte König „Koreawirt“ Otterbachtal – Bruckhaus 1 – 93177 Altenthann

Richtung Thiergarten

Nur 12 km östlich von Regensburg

Umgeben von Wald und Wiesen, nah am Donau-Radweg und direkt am Europäischen Fernwanderweg liegt der Landgasthof Hammermühle – nur einen Steinwurf vom Thiergarten Golfplatz und der Walhalla entfernt. Er bietet mit seinem idyllischen Biergarten einen herrlichen ruhigen Platz für Brotzeit, Kaffee und Kuchen oder nur ein Bier direkt an einem plätschernden kleinen Wasserfall des Otterbaches, der sich am Wirtsgarten entlang schlängelt.

Hammermühle – Thiergartenstr. 1 – 93093 Donaustauf

Zum Frauenhäusl – wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen und der Wirt Willkommen sagt

Knapp 20 Minuten sind es mit dem Auto über Sinzing zum urigen “Frauenhäusl”. Auch hierhin ein schöner Ausflug mit dem Zweirad – welcher Art auch immer. In der gemütlichen Waldgaststätte lassen sich herrlich entspannte Stunden im Biergarten oder in der Kaminstube verbringen. Serviert werden von Familie Hamberger Dienstag bis Samstag ein warmes Gericht, Sonntags warten mittags drei verschiedene Braten auf die hungrigen Ausflügler. Ab 14.00 Uhr bietet die Wirtsfamilie selbstgemachte Kuchen und Kaffee und Brotzeiten.

Frauenhäusl 1 – 93309 Kelheim

Kiosk Ludwig – mit Blick bis Regensburg

Unser nächster Tipp ist zwar kein richtiges Cafe, aber der Kiosk Ludwig bietet den wohl grandiosesten Ausblick, den man sich nur wünschen kann, denn er steht oben, gleich neben der Walhalla. Hier bieten die ehemaligen Wirte des vielgeliebten aber inzwischen nicht mehr existierenden Cafe Rosenfleckerl in Bach an der Donau, alles was das Herz begehrt und den romantischen Ausflug zum Sonnenuntergang auf den Stufen des griechischen Tempels hoch über der Donau, zum perfekten Erlebnis werden lässt. Bis Ende Oktober geöffnet.

Matting

mit Rad und Auto fast gleich schnell – 20 Minuten vom Dom entfernt

Auch das Zunftstüberl in Matting ist wunderbar mit dem Radl zu erreichen – vermutlich sogar in der gleichen Zeit von der Altstadt aus, wie mit dem Auto. Unter den alten Kastanienbäumen lässt sich der Spätsommer besonders angenehm genießen. Ein Biergarten, wie in der “guaden oidn Zeit”. Das Bier schön kühl und die Brotzeiten so, wie es sich gehört. Im historischen Saal aus dem 16. Jahrhundert kann man sogar eine echte Rarität bewundern, die es sonst wohl kein zweites Mal gibt: Auf den trutzigen Mauern sieht man 400 Jahre alte Fresken, die Figuren in Tracht und Szenen der einzelnen Zünfte zeigen. Angeblich haben es Wanderburschen hinterlassen, als Ausgleich für die Zeche, die sie nicht zahlen konnten. Die ältesten Wandmalereien in der Oberpfalz.

Nur ein paar Meter weiter kann man auch heute noch auf einer der letzten Gierseilfähren die Donau überqueren und die Rad- oder Motorradtour am anderen Ufer fortsetzen. Ein ganz besonderes Erlebnis, die dem unermüdlichen Einsatz der Mattinger Bewohner zu verdanken ist. Überhaupt besticht der Ort mit seinen ältesten Steinbauernhäuser Bayerns durch eine entspannte und angenehm dörfliche Atmosphäre, wie man es selten mehr findet.

Zunfststüberl Matting – An der Donau 21A – 93080 Pentling (Matting)

Kallmünz

Auch in der anderen Richtung von Regensburg aus gibt es wundervolle Ecken – zum Beispiel im Naabtal: Unser letzter Tipp in Sachen Ausflug mit kulinarischem Highlight geht nach Kallmünz. Ja, hier gibt es natürlich viele Cafes, eine Eisdiele, Restaurants und – nicht zuletzt – den Bürstenbinder. Das kleinste Wirtshaus der Oberpfalz. Bekannt nicht nur für das hausgebraute Zoiglbier, das “Gänsbügl” sondern auch für seine Spezialität, die beliebten Bauchstecherla. Wer sich damit voll gegessen hat, bekommt dann auch noch einen hausgebrannten Verdauungshelfer in Form eines leckeren Destillates.

Bürstenbinder – Am Graben 5 – 93183 Kallmünz

Zum Kaffee danach empfehlen wir ein paar Meter weiter über die Brücke zum Ortszentrum zu schlendern. Nicht nur der Ausblick ist den Weg schon wert – der Ort, bekannt für seine malerischen Ecken und die interessanten Galerien. Gleich nach der engen Steinbrücke steht linkerhand am Parkplatz am Schmidwöhr eine weitere Augenweide: ein restaurierter Peugeot 201 Camionette der nicht nur auf Elektro-Antrieb umgerüstet wurde. Sein Besitzer, Kurt Rosenmeier, hat ihn auch zu einer mobilen Kaffeestation umgebaut und serviert mit viel Passion zubereiteten Espresso, Cappuccino und Cafe Creme (und mehr). Samstag und Sonntag ist er hier anzutreffen und ansonsten mit “der wohl schönsten Kaffeemaschine der Welt” im Einsatz bei Events im Großraum Regensburg.

(unbezahlte und unbeauftragte Werbung wegen Namensnennungen)

Vielen Dank an unsere Autorin Marion Lanzl für diesen Beitrag!

Marion Lanzl ist freie Autorin und liebt es, in ihrer zweiten Heimat Regensburg zu flanieren und sich mit ihren Freunden in einem der wunderbaren Cafés zu treffen. Hier auf RegensburgNow schreibt sie über ihre Lieblingsstadt.

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